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Hard Battle in Court

          
          LAND
          Harter Kampf vor Gericht
          Von wnnsv Redaktionsmitghed
          • grfd Averesch
          Ber l in.
          Mit einer f l ut von Anträgen
          der Verteidigung hat gestern vor
          dein Ber llnet JCsnintergerlcht
          der ProzeS um den Mor6 an vier
          kurdischen Politikern im Berli-
          ner Restaurant ‚ Mykoios“ be-
          go ien. Dsn.Ziel der Vert eidiger:
          Das Verlahren gegen die mut-
          inafilidien flter,, die nach den
          Ermittlungen den Mord-Auftrag
          von der ir&nischenRegienng er-
          hielten 3 soll ausgesetzt werden.
          Schohreh Baddl treibt die Sorge
          um, „daß von Bonn aus Einfluß auf
          den Prozeß genommen wird“. Schoh-
          reh Baddi ist die Witwe des ermor-
          deten Nun Dehkordi. Sie nimmt als
          Nebenklägerin an dem Prozeß teil.
          Die Anträge der Verteidigung „ma-
          chen mir Angst“, sagt sie zu Beginn
          der Verhandlungen leise.
          In der Tat versuchen die Verteidi-
          ger am ersten Prozeßtag das Verfah-
          ren zu kippen. Detlev Kolloge, der
          den Hauptangeklagten und mut-
          maßlichen Agenten des iraniseben
          Geheimdienstes Kazem Darabi ver-
          tritt, hat Lücken in den Akten aus-
          gemacht. Der Anwalt fordert die
          Aussetzung des Verfahrens. Gleiches
          ist auch von den Verteidigern von
          Abbay Rhayad, des mutmaßlichen
          Schützen, zu hören. Sie wollen noch‘
          die 60 Akten des Untersuchungsaus-
          schusses des Berliner Abgeordneten-
          hauses einsehen.
          Nebenklägerin Schohreh Baddl (1.) urd Parvlz DestøSchl, Zsijge aus dem
          Restaurant „Mykonos t , In dem das Vs rechen geschah. Fotos: Mrotzkowsid
          Bereits am ersten Verhandlungs-
          tag werden die Fronten deutlich. Auf
          der einen Seite die Verteidiger, die
          einen Auftragsmord des iranisehen
          Geheimdienstes bestreiten. Auf der
          anderen Seite die Vertreter der Ne-
          benklage, die bemüht sind, die Ver-
          antwortung des Teheraner Muliah-
          Regimes aufzudecken. So fordern sie
          denn auch, Kain leramtsminister
          Bernd Schuiidbauer (CDU) als ersten
          Zeugen zu hören. Er hatte den irani-
          sehen Gebeimdienstminister All Fal-
          lahijan in Bonn empfangen. Nach
          Angaben iranischer Op oneller
          soll Fallahijan dabei den usch
          der Mykonos-Axigeklagten gegen
          vier im Iran festgehaltene Deutsche
          angeboten haben.
          Zwischen den Fronten befindet
          sich der Angeklagte :Yousstil Amin,
          der beim Anschlag Schmiere gestan-
          den haben soll. Er hat als einziger
          ausgesagt und den Iranischen Ge-
          heimdienst belastet. So hat er die
          Chance, daß der Mordvorwurf gegen
          ihn fallengelassen wird. Doch der
          Z5jährige fürchtet um sein Leben.
          »Niemand hilft mir Im Gefängnis“,
          schreit er, als das Gericht nach sei-
          nen Personalien fragt. Und er betont:
          „Ich wer e Wahrheit sagen.“
          Verteidiger versuchen durch Anträge den Mykonos-Prozeß ZU kippen
          4 * BarlinerZeitung-&. 254
          Fn ttag, 29. Oktober 1993
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