- März 1996 U die 1 ‘ itung Mill WOCL, 20. 7 Iages w . 1. 1 » w • II 1 Die Muuians • • .:-‘ schlagen Zuröck •lran i ‘ ische Regierung reagiert mit massiven Drohungen gegen Deutsche auf den Haftbefehl gegen Fallahian TeberanlBonn(AFP/rtr/ta4-DieFor. mulierung ist vage, doch die Botschaft ein- deutig: Der vom Bundesgerichtshof (BGH) erlassene Haftbefehl gegen Irans Geheimdienstminister Ali Fallahian könnte nach Auffassung der iranischen Regierung zu einer Gefahr für Deutsche im Ausland werden. Andere Staaten könnten sich veranlaßt sehen, dem deut schen Vorbild zu folgen und Personen ifi Abwesenheit zu belasten und vor Gericht amtliche Nachri- ehenagentur Irna aus einer Regierungse& klärung vom Montag abend. Deutschland werde hoffentlich über die Risiken dci Maßnahme noch Klarheit gewinnen. Bundesaußenrninster KlaSKinkel war gestern zumindest klar, daß t sr Haftbe- fehl „einige Schwierigkeiten im Verhält- nis“ zum Iran bringen werde. Trotzdem sieht das Auswärtige Amt keine Gefahr für deutsche Staatsangehörig knIran. Ein Sprecher erklärte, es bestehe zein Anlaß vor Reisen in den Iran zu warnen. Kinkel sagte, Deutschland werde versuchen, dem Iran deutlich zu machen, daß es sich um die Entscheidung der unabhängigen Justiz handele. Diese Sichtweise hat sich die iranische Regierung nicht zu eigen gemacht. Sie ver- urteilt den Haftbefehl als „unvereinbar mit den internationalen Normen und Praktiken“. Es sei unwahrscheinlich 1 daß die Bundesregierung den Haftbefehl attf rechterhalte, erklärte das iranische Kat- nett. Der Haftbefehl sei nicht gerechtfe- tigt und beruhe auf Ungenauigkeiten“. Der iranische Botschafter in Deutsch- land, Musavian, erklärte gestern gegen- über der FAZ, der Iran wolle Generalbun- desanwaltNehm „vor einem internationa- len Gremium verklagen“. Nehm, das Bun- hes;ustizministerium und der zuständige •3nnittlungsrichter am Bundesgerichtshof hätten mit der Ausstellung des Haftbe- feh ls „gegen alle Normen des Völker- rechts verstoßen“. Musavian erklärte, die Islamische Republik Iran werde es nicht rinnehmen, daß deutsche Behörden das Ansehen seines Landes durch solche Maß- nahmen zu schädigen versuchen. „Wenn sich im Ira& aer Eindruck verfestigen sollte, daß de:: zritische Dialog eigentlich Interessen der Vereinigten Staaten und Is- raels ist, dann werden wir das nicht länger hinnehmen und uns gegenüber Europa ge- fiauso verhalten wie gegenüber den Verei- zigten Staaten.“ Bundeskanzler Helmut Kohl will trotz dieser Drohungen abwar- ten, ob dai deutsch-iranische Verhältnis belastet werde. Das Verfahren gegen Fal- lahian habe die Bundesanwa ltschaft eröff- net, sagte er gestern vor der Presse. Er mi- schesichnicht ein. Der Bundesgerichtshof hatte den Haft- befehl gegen All Fallahian mit dem Ver- dacht begründet, der iranische Geheim- dienstminister habe das Attentat auf irani- sche Oppositionelle im September1992 im Berliner Lokal „Mykonos“ gesteuert. Die iranische Seite ließ im unklaren, auf wel- cher rechtlichen Grundlage sib gegen den Haftbefehl vorgegen will. Allerdings wird dieser womöglich sowieso nicht zum Tra- gen kommen. Experten wie der Vorsit- zende des Bundestagsinnenausschusses Wilfried Penner sind der Ansicht, Falb- hian genieße als Mitglied einer ausländi- schen Regierung „exterritorialen Schütz“, sollte er auf Einladung staatlicher Steilen deutschen Boden betreten. Penner beruft sich damit auf das Gerichtsverfassungs- gesetz. — - AA000255 . . - -