Streit z4hen Deutschland und Iran ver härft sich Muflahs drohen Bundesanwälten mit dem Tod Anschuldigungen im Berliner Mykonos-Prozeß fallen in dieselbe Kategorie wie Rushdies Satanische Verse“ Ajatollah Chamenei: Größte Feinde bleiben aber die USA und Israel / Bonn warnt Teheran vor weiterer Eskalation Ghom IBonn (AFP/dpa/ub) — Die Iranische Geistlichkeit hat den drei Bundes- anwälten im Berliner Mykonos-Prozeß mit einem Todesbann gedroht. Bei einer Kundgebung in der heiligen Stadt Ghom verabschiedeten mehrere tausend MUIIahS und Koranstudenten eine Erklärung, wonach die „beleidigenden“ Plädoyers der Anwälte „in dieselbe Kategorie fallen wie die Satanischen Verse“ „Die Söldner-Staatsanwälte müssen für diesen Verrat und dieses Verbrechen die höchste Sühne verbüßen“, hieß es in der Erklärung der Demonstranten in Ghom, unter denen sich auch der Gouverneur und mehrere Parlamentsabgeordnete der $tadt befanden. „Wenn diese dreckigen faschistischen Ankläger sich nicht für ihre Beleidigungen unserer heiligen Wer- te entschuldigen, werden wir sie ebenso verurteilen wie Rusbdie“, skandierte die Menge. Gegen Rushdie hatte Irans Revo- lutionsführer Ajatollah Khomeini 1989 einen sogenannten Fatwa verhängt — ei- nen weltweiten Aufruf an alle Gläubigen, den Schriftsteller zu töten. Der religiöse Führer Irans, Ajatollah Ah Chamenei, bezeichnete am Mittwoch jedoch nicht Deutschland, sondern die Vereinigten Staaten und ‘Israel als Haupt- feinde Irans. „Die iranische Nation ist sich bewußt, daß die Hauptfeinde die Zioni- sten und die USA sind und daß jegliche Feindseligkeiten anderer Regierungen von diesen beiden Hauptfeinden gesteu- ert werden t , sagte Chamenei nach Anga- ben des staatlichen Rundfunks. Deutsch- land erwähnte Chamenei nicht. Er sagte lediglich, „die Feindsellgkeiten anderer Regierungen und Gruppierungen werden von uns als geringer und den Zielen der Hauptfeinde untergeordnet eingestuft t . Beobachter sahen darin eine deeskalie- rande Stellungnahme Charneneis zu der Krise in den deutsch-iranischen Bezie- hungen , Bonn kennt Drohungen nur aus den Medien AA000253 des per religiösem Todesurteil weltweit verfolgten britischen Schriftstellers Salman Rushdie. Das Auswärtige Amt In Bonn warnte Teheran unterdessen vor einer weiteren Eskalation Im Streit um den Mykonos-Prozeß In dem Verfahren geht es auch um die Verwicklung der iranischen Führung in das Attentat auf vier iranische Oppositlonspolitiker in Berlin. 1 CD 0 0 CD z 9 cr CD -t ‘ 0 0% C o c 0 . 0. Lv c cn 0 CD N L v 0 z N3 0) Co MEHR ALS TAUSEND MULLAHS UND KORANSCHÜLER demonstrierten in der heiligen Stadt Chom gegen die Plädoyers der Bundesanwälte im Ber liner Mykonos-Prozeft. Dabei verlasen die Iraner eine Erklärung, in der sie den deutschen Anwälten mit eine 9 t Todesbann drohen. Photo: dpa