• The alleged murdered of Masluman arrested in Germany • Iranian opposition suspects connection to Iranian intelligence agency • Masluman was shot in his apartment in Paris
- t SonnnhenL‘Sonniag, - i 12. Jj1W6:• &tb eszMtunp buer Mord im Auftrag der Muliabs? Der m«tmaßliche Mörder des iranisdnen ExilpolitikersMas.lum»n wwtein Bonn festgenommen. Iranische Opposki anelle vermuteii Verbindung zum iranischen Geheimdienstu Aus Pa is Dorothea Kühn Wenige Tag nach dem Mord an dem iranischen Exilpolitiker Resa Masluman in der Nähe von Paris hat die Polizei in Bonn den mut- maßlichen Täter festgenommen. Ein zweiter Mann soll nach franzö- sischen Angaben bei der Fest- nahme entkommensein. Die deut- schen Behörden bestreiten das. Ein Sprecher der zuständigen Köl- ner Staatsanwaltschaft erklärte dazu ein zweiter Mann sei zwar „im Gespräch“ gewesen. bei der Festnahmeaktion aber nicht ange- troffen worden. Von Paris, das Bonn zuvor den Haftbefehlfür den mutmaßlichen Mörder zugestellt hatte, wird jetzt ein Auslieferungs- gesuch erwartet. Der 6( ährige Masluman war in der vergangenen Woche in seiner Wohnung in Creteil bei Paris mit zwei Schüssen in den Rücken und einem in den Kopf ermordet wor- den. Die beiden mutmaßlichen Tä- ter hauen den einstigen Staatsse- kretär im Er-ziehungsministerium des Schahs in der in einem Neubau gelegenen Dreizimmerwohnung besucht. Als dessen Sekretärin we- nig später die Wohnung verließ, soll Mashiman, der seine Besucher persönlich kannte, keinen miß- trauischen Eindruck gemacht ha- ben. Seine Leiche wurde am Dienstag dieser Woche von einer iranischenVertrautengefunden. Die Spur der Tatverdächtigen wies beinahe umgehend nach Bonn. Ein langjähriger Vertrauter Nr. 15 637 / MITTWOCH, 29. MAI 1996 des ßnnordeten , der einstige iraili- sche Erziehungsininister Manu- seher Ganji,, der heute in den USA lebt, nannte „einen iranischen Agenten, der in Bonn residiert‘ und der mehrfach versucht habe, die Exilbewegung „Fahne der Freiheit“ zu unterwandernkalsfldi- rekt in die Tat verwickelt“. Dem Agenten sei es gelungen, in Kon- LakLzu Maslumanzu treten. Masluman gab in Paris eine Zeitschrift in Far namens Pa- i frAzadegoii heraus. Nachdem er lange zusammen mit (Janji in der monarchistischen Fraktion des iranischen Exils tätig war, konzen- trierte er sich zuletzt auf eine hef- tige Kritik der islamischen Reli- gion. Im Gegensatz zu anderen im- ms5hen Oppositionellen. die na- mentlich auf Todeslisten des Re- gimes in Teheran rangieren, soll Masluman keine Morddrohüngen erhalten haben. Einen besonderen Personenschutz der französischen Polizei genoß er nicht. Das iranische $sil in Paris,ob mit Masluman befreundet oder nicht, ist davon überzeugt, daß auch dieser jüngste Mord im Auf- trag des Teheraner Regimes ge- schah. Wie üblich kannten die Op- fer ihre Mörder und wie üblich ge- schahen die Verbrechen am Wohnsitz der Opfer. Der einstige iranische Präsident Bani Sadr glaubt, daß Maslumans gegenwär- tige poliLische Isolierung den Aus- schlag dafür gegeber ‚‘ at, daß er ausgewählt wurde: „Das Regime nutzt immer die Schwäche seiner Opfer aus.“ Sowohl Bonn als auch Paris hat- ten in den letzten Monaten auf den „kritischen Dialog“ mit Teheran gesetzt Beide nahmen die Kredit- bürgschaften für Geschäfte mit dem Iran im vergangenen ‘Jahr wieder auf. Im Gegensatz zu den USA, die ‚weiterhin auf ein Em- bargo setzen, behaupten Paris und Bonn, daß Wirtschaftskontaktedie Menschenrechtslage im Iran ver- bessern können. Nach dem Anti Terror-Gipfel in Scharmel Scheich im März bestätigte Frankreichs Präsident jacquesChiracdiesePo- litik der Europäischen Union ge- genüberTeheran als „richtig“. DER TAGESSPIECEL 1 .