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Trial/Mykonos/Zf

          
          Don Aug 22 14:47 Seite 1
          Titel Quelle Nummer Zeit
          Prozeß/Mykonos/Zf DDPp1r dan3BO Don Aug 22 14
          344 vvvva ddp/ADN0276
          (Zusammenfassung)
          Mykonos—Prozeß: Irans Ex—Präsident macht Führung in Teheran für
          Anschlag verantwortlich — Schärfste Sicherheitsvorkehrungen =
          Berlin (ddpADN). Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen hat am
          Donnerstag in Berlin der iranische Ex-Präsident Bani-Sadr im
          sogenannten Mykonos—Prozeß ausgesagt. Vor dem 1. Strafsenat des
          Kammergerichts machte der seit 1981 im Pariser Exil lebende
          Politiker die Führung Teherans für das Attentat auf die vier
          kurdisch-iranischen Oppositionspolitiker im Berliner Lokal “Nykonos“
          am 17. September 1992 verantwortlich. Der Befehl zur Ermordung der
          Oppositionellen könne nur vom religiösen Führer Khamenei und von
          Staatspräsident Rafsandshani gegeben worden sein, sagte Bani—Sadr.
          Dank seiner noch existierenden konspirativen Inforinationsstränge
          zum Iran enthüllte er Vorbereitung und Durchführung des Anschlags
          und benannte weitere Schuldige an der Ermordung der
          Oppositionspolitiker. Danach war Sharif Banihashemi Leiter des von
          Teheran nach Deutschland eingereisten Mordkommandos. Dieser hätte in
          Berlin mit dem Hauptangeklagten Kazem Darabi, der als Agent des
          iranischen Geheimdienstes VEVAK gilt, bei Planung und Ausführung des
          Anschlags zusammengearbeitet. Am Tag nach dem Attentat sei er mit
          einem libanesischen Paß über Beirut nach Teheran zurückgeflogen.
          Auf Befragen des Vorsitzenden listete der Zeuge die in Attentate
          verstrickte Hierarchie auf. So nannte er den vom Generalbundesanwalt
          mit einem Haftbefehl belegten Geheimdienstminister Ah Fallahian.
          Eingebunden gewesen seien auch der für die Sicherheit des Rundfunks
          und Fernsehens verantwortliche Brigadegeneral Darjazi und der Chef
          der VEVAK-Tarnfirna Samsam mit Namen Moghadam.
          Zu Beginn der Verhandlung, die mit 2Ominütiger Verspätung begann,
          hatte der Vorsitzende Richter Bani-Sadr gedankt, daß er kurzfristig
          und ohne bürokratischen Aufwand nach Berlin reiste. Für die
          Vernehmung des prominenten Zeugen, der nach eigenen Angaben von zwei
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          bereits nach Deutschland eingereisten Mordkommandos bedroht wird,
          wurden die seit Prozeßbeginn angeordneten Sicherheitsbestimmungen
          nochmals verschärft. Die Turmstraße vor dem Kriminalgericht wurde
          auf beiden Seiten für den Straßenverkehr gesperrt. Polizeiwagen
          waren vor dem Eingang aufgefahren. Mit Maschinenpistolen bewaffnete
          und mit kugelsicheren Westen ausgerüstete Polizisten patrouillieren
          auf der Straße, über der Hubschrauber kreisten.
          Wegen der iranischen und libanesischen Angeklagten, die der
          deutschen Sprache nicht mächtig sind, sind wortgetreute
          Übersetzungen erforderlich. Die Verhandlung erfolgt deshalb in
          Deutsch, Arabisch und Persisch. Die Zeugenvernehmung Bani—Sadrs soll
          am Freitag fortgesetzt werden.
          b ln/est/mwa
          221440 Aug 96
        

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