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d/Justice/Mykonos
Fre Aug 23 15:29 Seite 1 Titel Quelle Nuimuer Zeit D/Justiz/Nykonos AFPplr DEU131 Fre Aug 23 222 /AFP-HP17 Bundesanwaltschaft prüft Verfahren gegen Khamenei und Rafsandschani — Banisadr belastet iranische Führung im Mykonos—Prozeß Karlsruhe/Berlin, 23. August (AFP) - Die Bundesanwaltschaft erwägt, wegen der Ermordung iranischer Oppositioneller in Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen den iranischen Staatschef Haschemi Rafsandschani und Irans religiösen Führer All Khainenei einzuleiten. Der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Rolf Hannich, begründete dies am Freitag in Karlsruhe mit den belastenden Aussagen des iranischen Ex—Präsidenten Abolhassan Banisadr im Berliner Mykonos—Prozeß. Banisadrs Angaben seien “sehr genau“, sagte Hannich. Außer einem Anfangsverdacht müsse noch geprüft werde, ob Khamenei und Rafsandschani wegen ihrer politischen Immunität überhaupt verfolgt werden könnten. Auch Bundesanwalt Bruno Jost räumte vor der Presse am Berliner Kammergericht ein, dies könne nach gerichtlichen und verfassungsrechtlichen Normen schwierig werden. Banisadr bekräftigte an zweiten Tag seiner Zeugenanhörung vor Gericht seine belastenden Aussagen gegen Khainenei und Rafsandschani. “Der Führer hat den Befehl für das Attentat schriftlich bestätigt“, präzisierte Banisadr die Rolle Khameneis bei der Ermordung von vier iranischen Oppositionspolitikern im September 19992 in Berlin, für die sich im Mykonos-Prozeß ein Iraner und vier Libanesen verantworten müssen. Diese Information habe er erst am Donnerstag abend per Fax aus zuverlässiger Quelle bekommen. Zudem bekräftigte er, daß Rafsandschani persönlich an der Ausarbeitung des Mordplanes beteiligt gewesen sei. Am Vortag hatte Banisadr außerdem den iranischen Geheimdienstminister Ah Fallahian weiter belastet, gegen den die Bundesanwaltschaft bereits im März Haftbefehl erlassen hatte. ut/x jo/san AFP AA000569