Sanistaq, 19. September 1992 POLiTIK 1 ? ordertll nach Voiksabstimmiz g Vorurteile geschürt Vpn !homaa Franko Während ganz Europa bfi 9! . den Ausgang det französischen Rpferendumt ku M tstricht wartet, “ d ein hoher deutscher EG-Funk- tionär entlassen, weil er unter an- derem eine deutsche Volksabstim- mung zum selben !hema fordert. babel kann siph l‘A nfred Brunner prominenter Mitstreit r rühmen. ‘3uer &kch alle Parteien, von Peter taauweiler (CSU) bi zu Bundes- tagavizepräsidentin • Renate Schmidt (SPD) reicht ole Reihe qC ‘er, die den Deutschen mehr direk- te Mitbestimmung verschaffen wol- en. Warum soll der deutsche Vähier rdcht bei einem Problen dieser Tragweite direkt sein Votum abge- ben dürfen, fragen viele. Gern wird auch auf die Schweiz verwiesen, die in diesem Punkt geradezu ein Mu- sterland ist. Doch zeigt das Beispiel Frankreich auch die Grenzen der Volksbeteili- gung. In teilweise grotesken Ver- zerrungen und dem Wecken after Aessentiments gegen Deutschland werden hier die Probleme Europas nit innenpolitischen Streitpunkten vermischt. Einige Oppositionspar- Schon wieder hat ein Politiker ein& anderen als ‚popullstisch bezeich- net. _Populus 1 heißt ‚Volk 1 , und wer seine Forderungen nicht ar dem ausrichtet, was sachlich not- wendig und geboten sondern an dem, was ‚bei den Leuten 1 aW kommt, der ist eben populistisch. So versucht man, sich beliebt zu machen, an der Macht zu bleiben und das eigene Ansehen zu pfle- gen. Es geht — auch in manchen Fernsehsendungen — nicht um die Wahrheit, sondern nur um das, was man davon zum eigenen Vorteil ver- wenden kann. Daß die Kirche heute vielen Anfein- dungen ausgesetzt ist, oft mit spöt tischer Überheblichkeit angegriffen wird-hat zu einem aroßen Teil auch - nz,mfr 7tLflI MS fl f1I I flflIR [ D e ganze Wahrheit t n werben igeniert für ein Nein nicht gen Maastricht: Sie wol- nur die Regierung und den Prä- sidenten treffen. Und wer kann die Frage nach einem komplizierten Vertragswerk infach mit ‚Ja oder ‘Nein beantworten, wenn dessen SY4rkungen je %ach politischer Einstellung schwar bder weiß ge- malt werden? ! licht anders als in Frankreich wür- de wohl in Deutschland die Öffentli- che Debatte aussehen. Dennoch dürfen die Bürger der Bundesrepu- blik nicht länger mit den enigen Möglichkeiten abgespeist werden, die bisher per Geseti •:ur Volksab- stimmung vorgesehen sind. ! ‘ etwa die Änderung der Grenzen der Länder, oder in einigen Bundeslän- dern Schuifragen oder Müllkonzep- t e. Die Zeit ist reif, mehr direkte De- mokratie zu wagen. Die w 5 Shsende Politikverdrossenheit ist ein deutli- ches Warnsignal. Doch eins muÖ 5 ichergestelit sein: Die Sache — und nicht das Schü- ren von Vorurteilen oder Angstkam- pagnen — hat Im Mittelpunkt der Volksabstimmung zu stehen, sonst gerät si zur Farce. Hier haben auch unsere PolitlkJ noch Nach- holbedarf. infach gemacht. Seibst eine zu- hehmende Feindschaft hat ihn von diesem Weg nicht abbringen kön- nen. Seine Botschaft ist oft kantig und dringlich, weil anders die Men- schen aus ihrer Trägheit nicht zu befreien sind. Schließlich muß er dafür sterben, daß seine Wahrheit ‘von maßgebenden Leuten immer heftiger abgelehnt “ird. Diese Botschaft /iom heil hängt Sben nicht von der Zustimmung ei- ner Mehrheit ab. Von dieser Wahr- heit ist auch nach einer langen Zeit nichts verloren gegangen. Wer eine Wahrheit sucht, die über die Zufälle des Tages und die Wechseifälle der Geschichte hinaus Bestand hat, der wird wissen, wo er KA ikbern hrn, Errn.ittiungexi n h dei» Attentat. ui Kurden Kam der Auftrag zum Mord aus Teheran od.e... r von der PKKI Von Rochus Gö gen und W !!Ftg Jasdnskl r 11 j (dpa) Der ivio r d an deft V J führenden Mitgliedern der De- mokratischen Kurdischen Partei i Iran (PDKI) in Berlin-Wilmersdox‘ war offenbar präzise »orbereitek Die zur iranischen Opposition zäh- lenden Männer fielen einem Killer- kommando zum Opfer, dessen Hin- termänner bisher wie die Tätd selbst noch unbekannt sind. Freun- de der Toten äußerten jedoch be- reits einen konkreten Verdacht: Die Spur, zeigte sich einer von ihnen überzeugt, führe in das Berliner Konsulat des Iran. Im merhin habe der iranische Informationsininistmr Zar Mafla-bekämpfang in ganz Euro- pa haben die EG-Innen- und Justizmi- nister gestern in Brüssel eine Spezial- Arbeitsgruppe einberufen, innerhalb von sechs Monaten soll ein Bericht über Organisation und Struktur der Mafia erstellt werden. 1 1 £ t nn‘ Flnanzn‘.fl S ‘ q4hsU ,ei dieht die öffentlichen Haushalt In der ‚schwierigsten Finanzsituation seit der Staatsgründung 1 . Mit Sparsamkeit al- lpi j sei der Zustanc* q(qfitmehrzu be- aqgeKündi je4 oppositiohel- .P!‘appierung zers h1ag n werden solle. Die KarlS!W‘ P%desan- ?altschaft geht V !i ¼s, daß der Mord entweder (k kommuni- Kurdistans (PI*±!tj ode!Z r‘? 4schen Grup- pierung verübt‘kordez t, sagte der Sprecher des Generalbundesan- walts, Hans-Jürgen Förstt Der LeitC der St ta{2 chutzabtei- lung, Die ‘r Piete, sagte, die Polizei gehe davon aus, daß es sich um ira. nische Tät t gehandelt hat“. Gegen i2 Uhr hatteft am Don- nersta ; abend zwei Killer das grie- chischt Restaurant dvlykonos TM in Wilmersdor betreten. Ohne Um.: schweife gingb sie durch das j t j*suchte Lokal zum Hii4rzimmer. Nachdem sie auf persisci 1 j!Y ‘ Hu- rensöhne“ gerufen batteÄ ; feuert! einer ohne Zögern mit einer Ma- schinenpistole auf die in kleinem Kreis versammelten GäsCte. Sein Partner schoß mit einer Handwaffe. Ziel des Anschlages var de t b4jäbrige PDKI-Generalsekretär Sadegh Charafkandi, dessen Vor- kfänger ebenfalls — 1989 in Wien — ‘ ion einem Killerkomniando ermor- det worden war. Die Polizei schließ$ einen Zusammenhang zwischeP beiden Taten nicht aus. Nach den Schüssen verschwan- len die Mörder spurlos. Drei ihrer ‘)pfer waren auf der Stelle tot Ein vierter Kurde erlag kurze Zeit spä- ter seinen schweren Verletzungen. Der Wirt, ein Exil-Iraner, war ge- stern nachmittag nicht mehr in Le- bensgefahr. Die Opfer hatten sich iz einem Meinungsaustausch über die Lage in ihrer Heimat getroffen. Charafkandi war Gast des Kongres- ses der Sozialistischen Internatio- nale im Berliner Reichstag iewe- sen. Wie gut das Kommandounterneh- 1 rnen ‘wirklich vorbereitet war, zei- !ien erste Er)tenntnisse: uf ‘Absi- cherung dei? Tat war ein Komplize vor der Tür postiert Der Todes- schütze selbst wurde von einem weiteren Bewaffneten geschützt Iran distanzierte sich inzwischen von dem Attentat und verwahrte sich dagegeü, iq,, Verbindung mit „dieser feigen Tt 5 br tht zu wer- den. Bop (ap/dpa) Ungeachtet lh& politischei‘ Auseinandersetzungen über das Asylrecht bewegen sich die großen Parteien in dieser Frage inhaltlich aufeinander zu. CDU-Ge- mildern. CSU-Landesgruppen-Chef Bötsch kündigte alle ings gestern an, daß die C U/CSU-Fraktion am Mittwoch einen Formulierungsvor- schlag zur Änderung des Grund- ______________ werde. 1 1 KOMMENTAR - WORTZUM SONNTAG So wie auf dIesen Phan‘?F0t 0 , 50 11er! ø!e Mörder a a h!!l, qie den brutaler! Ansc iag i 4 Kurden in Berlin verübten. Foto: dpt KURZ BERICHTET M61i mann Sden Mth‘ S U$ SPD mÜdem“ - Vorsichtige Annäherung in Bonner Asyldiskussiön AA000231