Sni 9f ! .fl IIsdP tt 4 A000i 30 lt Vergangene Woche erst hat der &t: scha lter Irans in Bonn uns höhnisch ent- gegengehalten, die sieben Milliarden Mark Jahresumsatz deutscher Firmen in Iran würden wohl kaum „nur wegen Sal- tan Rushdie reduziert‘. Eine iranische T ntwort, wie aus der Pistole geschossen, auf Rushdies Bitte, eben wegen solcher *konomischer Verbindungen die deut- Tiche Politik zu einem Eintreten für ihn zu bewegen. - Der Botschafter Ist wegen dieser „be-; sorgniserregenden Zitate 4 ‘ ins Außenmi• nisteriuxn einbestellt“ worden. Was hat man Ihm dort gesagt? Daß er seine Zunge. hüten möge? Daß er bei Wiederholung seiner unverhohlenen Sympathiebezeu- gung für potentiellen Rushdle-Mörder die Enge seiner Heimat aufsuchen solle? Schweigen der Diplomatie. .. Diplomatisches Schweigen erlegt tnan 7W sich In Iran nicht auf. Dort erhöht man 1 das Kopfgeld für die Ermordung des bri- 1 tischen Staatsbürgers auf zwei Millionen 1 Dollar. Ob man, wie eine Mitarbeiterin Rushdies, deshalb von „einer Verzweif- lungstat der iranisehen Regierung“ spre- chen soll, sei dahingestellt, Wahnsinn ist es eher, und der hat Methode. Von der Absicht eines religiös bedingten Ritual- mords kann nämlich längst nicht mehr die Rede sein. Hier werden, vor aller Weltöffentlichkeit, Geschäftsbedingungen unter Mörderbanden ausgehandelt: die einen bieten im iranischen Licht, die an- deren warten im Dunkel. Die ehrenwerte Gesellschaft der iranischen Ausleger Al- lahs rechnet auf die Ehrenwerte Gesell- schaft Siziliens. Die soll wohl Rushdies Tod zur „Cosa nostra“ machen. Das ver- steht man nur, wenn man nicht im „Ko- ran“, sondern im „Kapital“ nachliest WoS 3 4J ‘ fl