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Iran complains about poisoned atmosphere
. . Dienstag, 27. August 1996 die tageszeitung - BeztinlDubai (AP/dpa) - Nach der Aussage des iranischen Ezprä- sidenten AbO I Hassan Bani Sadr im Berliner ‚.Mykonos -Prozeß hat Teheran vor einer Verschlech- terung der Beziehungen gewarnt. Die amtliche englischsprachige ZeitunglranNews,Sprachrob jc jes Außenministeriums, schrieb ge- stern, die deutsche Justiz schaffe eine „vergiftete Atmosphäre“ und mache Stimmung gegen Iran. Der Prozeß werde zu einer Barriere im Verhältnis zwischen beiden Staa- ten. Die freundschaftlichen Bezie- hungen zu Deutschland würden nicht bedingungslos fortgesetzt werden. „DieTatsache , daß die iran ische Öffentlichkeit Deutschland als be- freundetes und kooperatives Land betracMet ist ein Segen und sollte von den deutschen Behörden ge- schätzt werden“, hieß es. Die Zei- tung zitierte Außenminister Ah Akbar Welajati m l i den Worten: „Was auch immer Bani Sadrgegen den Iran gesagt hat, es ist falsch. Seine Unglaubwordigkeit ist be- kannt und keiner wird ihm am Ende glauben.“ Bani Sadr haue als Zeuge im Berliner „Mykonos“-Prozeß schwere Anschuldigungen gegen den iranischen Staatschef All Ak- bar Hascheml Rafsandschani und den religiösen Führer des Iran, AjatoUah All Chamenei erhoben. Er hatte ausgesagt, daßChamenei eine „schriftliche Bestätigung“ für das Attentat erteilt habe. Rafsan- dschani sei nach seinen Informa- tionen an der Ausarbeitung des Plans beteiligt gewesen. Derzeit prüft die Bundesan- waltschaft, ob ein Ermittlungsver- fahren gegen R.afsandschani und Chamenei eingeleitet wird. „Zu- nächst muß die Aussage Bani Sadrs ausreichend gewürdigt wer- den“, sagte der Sprecher der Bun- desanwaltschaft,Oberstaatsanwaft Rolf Hannich,. Es müsse unter- sticht werden, ob „genügend zurei- chende tatsächliche“ Anhalts- punkte vorl Agen und ein Verfah- renüberhauptmöglichsei. Vor dem Berliner Kammerge- richtmüssen sichseit Oktober 1993 ein Iraner und vier Libanesen we- gen Mordes an vier iranisch-kurdi- schen Oppositionspolitikeni ver- antworten. Die Vernehmung Bani Sadrs soll am fünften September fortgesetzt werden. Am Wochen- ende hatten Politiker der SPD und des Bündnis 90/Die Grünen gefor- dert,diediplomatischenBeziehun- gen zum Iran abzubrechen sollten sich die Vorwürfe bewahrheitet Der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Ulrich Irmer betonte gestern, daß es keine Vorverurteilung in einem laufenden Prozeß geben dürfe. Dies gelte auch für den sogenann- ten kritischenDialog mit dem Iran, den die Bundesregierung im Ein- klang mit der Europäischen Union verfolge. dr AA000280 Iran beklagt vergiftete Atmosphäre • Nachdem der ehemalige iranische Staatspräsident Bani Sadr im „Mykonos“-Prozeß die iranische Regierung beschuldigte, warnt Teheran nun vor einer Belastung des deutsch-iranischen Verhältnisses