Aadel Collection

Iran threatens with consequences

          
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          J±an. droht mit Konsequenzen.
          Prtsidtnt Rafsan dschani nenntMykonos-Urteil ‚schamhsenAk: ‘— Prottst&in ?T-eheran
          WELT-NACHRICHTENDIENST
          Ptheran/Berlln — Der iranische
          Staatspräsident Akbar Haschenil
          Rafsandschani hat nach dem My-
          konos-Urteil des Berliner Kam-
          mergerichts Deutschland mit Kon-
          sequenzen gedroht. „Deutschland
          hat das Herz von Millionen von
          Tranern und Moslems in der ganzen
          WeIt gebrochen, und dieses Urteil
          wird nicht so leicht vergessen und
          auch nicht unbeantwortet blei-
          ben“, sagte er am Freitag. Mit dem
          Ruf „Nieder mit Deutschland“
          protestierten 3000 Anhänger einer
          radikalen islamischen Gruppe vor
          der deutschen Botschaft in Tehe-
          ran gegen das Urteil des Kammer-
          gerichts. Die Berliner Richter hat-
          ten die Führung hans am Donners-
          tag für die Ermordung von vier
          iranisch-kurdischen Oppositionel-
          len im Berliner Lokal „Mykonos“
          verantwortlich gemacht.
          Rafsandschani sagte, Bonn soll-
          te sieh bewußt sein, inwieweit das
          Urteil für Deutschland schädlich
          sei und „welche Privilegien
          Deutschland in Iran verlieren
          wird“. Das Berliner Gericht, das
          „international manipuliert“ sei,
          bezeichnete er als „Propaganda-
          agentur“. „Das Urteil wird für
          Deutschland und den Westen als
          eir schamloser Akt in die Ge..
          schichte eingehen.“
          Die Demonstranten vor der
          deutschen Botschaft in Teheran
          forderten Bonn in einer Resolution
          ultimativ auf, sieh bis Dienstag für
          den „Affront gegen Iran“ zu ent-
          schuldigen. Von der eigenen Regie-
          rung verlangten sie, die Verbin-
          dungen zu Deutschland au.fzuge-
          ben, alls sich Deutschland wei-
          gern sollte, sich zu entschuldigen.
          Die Demonstranten skandierten
          Parolen ‚wie „Tod dem Jsschisti-
          sehen Deutschland“ und
          »Deutschland, Handlanger des
          ZionismuC. 300 Polizisten verhin-
          derten eine Eskalation vor der di-
          plomatischen Vertretung. Zwei
          Demonstranten, die gewaltsam in
          das Gebäude eindringen wollten,
          wurden von der Polizei dann ge-
          hindert. Der Anführer der funda-
          mentalistischen Gruppierung An-
          sar-i-Øt bällah, Hossein Allah-
          Karam, drohte mit einem Selbst
          mordanschlag auf die Botschaft,
          falls Bonn sich weiterhin „feind-
          selig“ gegen Iran verhalte.
          Als einziges Land der Europäi
          schen Uniön (ZU) will Griechen-
          land seinen Botschafter nicht aus
          Teheran zurückziehen. Ein Spre-
          cher des Athener Außenxniniste-
          riurns sagte, die EU-Empfehlung
          zum Rückruf der Botschafter iso-
          liere Iran noch weiter. Das Aus-
          wärtige Amt in Bonn nahm nach
          Angaben seines Sprechers Martin
          Erdmann „mit großem Erstaunen
          und Verwunderung“ zur Kenntnis,
          daß Griechenland sich „der euro-
          päischen Solidarität“ entziehe.
          Australien und Neuseeland stellten
          sich hingegen auf die Seite Bonns
          und zogen ihre Botschafter zurück.
          Wie Griechenland will auch
          Rußland nicht auf Distanz zu Iran
          gehen, sondern seine Beziehungen
          zu dem islamischen Land ausbau-
          en. Bei einem Treffen mit dem ira-
          nischen Parlamentspräsidenten Ali
          Akbar Nategh-Nuri in Moskau be-
          zeichnete Präsident Boris Jelzin
          das Verhältnis zu Iran als gut.
          Ungeachtet der angespannten
          Beziehungen zwischen Bonn und
          Teheran soll Ende April eine irani-
          sche Wirtschaftsdelegation
          Deutschland besuchen. An der Rei-
          se werde festgehalten, hieß es am
          Freitag beim Deutschen Industrie-
          und Handelstag (DIHT), der die
          Iraner eingeladen hat.
          Seite 8: Weitere Berichte
          Seite B 1: Richter im Ausland?
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