Aadel Collection
Trials/ Mykonos
Don Aug 15 11:33 Seite 1 Quelle Nummer Zeit Titel Prozesse/Mykonos/ DPAp1r ber237 Don Aug 15 287 vvvvl lbn 055 (Zusammenfassung) Gestürzter iranischer Präsident sagt im Mykonos—PrOZeß aus = Berlin (dpa/bb) - Der ehemalige iranische Staatspräsident Abdolhassan Banisadr wird im Berliner Mykonos—PrOZeß zu den Hintergründen der Ermordung von vier kurdisch—iraniSchen Oppositionspolitikern 1992 in Berlin aussagen. Das Berliner Kammergericht ordnete am Donnerstag die Vernehmung des 1981 von den Mullahs gestürzten Politikers an. Sie soll in der kommenden Woche am Donnerstag und Freitag erfolgen. Die Zeugenanhörung, die unter strengsten 5jcherheitSVOrkehrUngefl stattfinden wird, war von der BundeSaflWaltschaft und der Nebenklage beantragt worden. Banisadr war bereits im Ermittlungsverfahren der BundesanwaitSchaft gegen den iranischen Geheimdienstmiflister Ah Fallahian vernommen worden. Dabei soll er erklärt haben, daß von der Struktur der iranischer ‘ Führung her der Mordanschlag nicht ohne Billigung von Staatspräsident Ah Akbar Haschemi Rafsandschani hätte ausgeführt werden können. Außerdem soll Banisadr in der Vernehmung den Namen eines bislang nicht identifizierten Mittäters an dem blutigen Attentat benennen. Dieser soll mit einer Maschinenpistole auf die Opfer geschossen haben. In dem prozeß müssen sich seit über 200 handlUngStag fünf Männer wegen des daflschlags vom September 1992 im Berliner Lokal MykoflOS verantworten. Zu den Opfern gehörte damals der Chef der Demokratischen Kurdischen Partei im Iran, Sadegh Charafkafldi. Die BundeSanwalt5 t sieht im Iran den geistigen Urheber für das Attentat. Der Vorsitzende des Kammergerichts bestätigte nochmals, daß Anfang der Woche Ifl Teheran ein Zeuge durch einen Beamten der deutschen Botschaft vernommen wurde. Über den Inhalt der Vernehmung AA000562
b888 Don Aug 15 11:33 Seite 2 habe das Gericht bislang keine Kenntnis. Die Richter, die BundesanWaitSchaft und die Nebenklage hatten offenbar aus j erheitsgründefl nicht an der Vernehmung teilgenommen. Diese war vom Iran im Juni überraschend angeboten worden. Dadurch konnte die BundeSanWaitschaft nicht mit ihrem Plädoyer beginnen. Zu der Vernehmung waren allerdings vier Anwälte der Angeklagten gereist. Einer der Verteidiger, Henning Spangenberg, hatte erklärt, daß der Zeuge der Darstellung eines der Angeklagten widersprOChen habe. dpa/bb us hr ad 151055 Aug 96