Aadel Collection
Murder in service of Allah: Critical dialogue with a murderer
41e In ung• Sonnabend/So g, 3t N. LI .geSZeIt : J/31r uni“ Für d 1 e I indesregierung war er ein r iialogpartner. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof läßt nun nach hans Geheimdienstrninister All F tllahian suchen: 1 i loll jranische Oppositionelle in Berlin liquidiert hanew Berlin (taz) - Iran droht den Europä- ern: Wenige Tage vor einem Besuch der Außenminister Italiens, Spaniens und ¼, lands in Teheran sagte Ajatollah Email Kaschani gestern, wer sich gegen Iran stelle, „stellt sich gegen den Islam, und das bedeutet, sich gegen eine Ideologie zu stel- len, der gegenwärtig über eine Milliarde Menschen in aller Welt folgen“. Ziel des Besuches der sogenannten EU-Troika ist es, vom iranischen Staatspräsidenten Raf- sandschani eine klare Verurteilung des in- temationalen Terrorismus zu erhalten. Von dessen Antwort will die EU die Fort- führung derPolitik des „kritischen Dialo- ges“ abhängigmachen. Bei ihrem Treffen werden die Politiker über einen Mann zu reden haben, der sich nach Ansicht des Bundesgerichtshofs aus eigener Willkür zum Herrn über Leben und Tod anderer gemacht hat, indem er aus niederen Beweggründen vier Men- schen getötet haben soll: Rafsandschanis Kabinettskollege, der iranische Geheim- dienstminister All Fallahian. Der Haftbe- fehl des Bundesgerichtshofs, der der taz vorliegt, läßt keinen Zweifel daran, daß Fallahian auf die Anklagebank des Berli- ner Mykonös-Prozesses gehört. Wegen derMordeanvjeriranjsch-ku«lischen Op- positionspolitikern in dem Berliner Lokaj im September 1992 müssen sich seit über zweiJahren fünf Männer vor dem Berliner Landgericht verantworten. Sollten sich die BGH-Beschuldigungen gegenFallahian bewahrheiten, wäre damit auch ein vernichtendes Urteil über den „kritischen Dialog“ Außenminister Klaus Kinkels gefällt. Denn für den Ermittlungs- Anschlag der Verdacht iranischer Terror- aktiviUiten im Ausland gegeben. Unter an- deren, mit auch die Ermordung des ehe- maligen •Tanischen Ministerpräside nten Bakhtiar im August 1991 be Paris nach seiner Ansicht in die Zuständigkeit des von Fallahiangeleiteten Ministeriums. Der Richter geht davon aus, daß der Iran oppositionelle Gruppen nicht nurver- bietet, sondern deren Repräsentanten auch außerhalb der eigenen Landesgren- zen verfolgt. Daß diese Verfolgung auch die physische Vernichtung einschließe, werde durch den Mordanschlag vom 13. Juli 1989 auf die damalige Führung der Demokratischen Partei Kurdistans in Wien belegt. Dabei wurden der Vorsit- zende der Partei und sein Stellvertreter er- schossen. Der ehemalige iranische Erzie- hungsminister Ganji habe geschildert, daß er voq Teheran mit dem Tode bedroht werde Dies werde bestätigt durch ein Schriftstück, welches erkennen lasse, daß an der Umsetzung des darin enthaltenen Tötungsbefehls vor allem Fallahians Mini- sterium beteiligt sei , Fazit des BundesgeHchtshofs Die Li- quidierung Oppositioneller sei dem Ge- heimdiensuninisterium übertragen. Chef des gesamten Apparates sei Fallahian, de: in dieser Eigenschaft zugleich dem Natio- nalen Sicherheitsrat angehöre, in welchem solche Maßnahmen beraten und beschlos. sen würden. Gleichfalls Mitglied dieses Si- cherheitsrates ist Ministerpräsident Rat- sandschani, der Mann, von dem die EU- Außenminister nun eine Verurteilung des internationalenTenoSmwe , et r Iran Mensdienreclite Am 2 Februar wurde die Leiche von Molavi Ahrnad Sayyad am Rande der Stadt Bandar Ahbas gettinden Fünf Tage zuvor war der Geistliche bei der Rückkehr von einer Auslandsreise von iranischen Militärs verhaftet worden. Savyad gehörte zur sunnitischen Bevölkerungs- minderheit und saß schon emmal für fünf Jahre in Haft Die Iranische Fühnmg schweigt zu dein VorM. 17 Jahre nach der Isiaüil- sehen Revolution geschehen politische Morde und Exeku- tionen im Iran zuM eist ver tuscht Laut amnesty interna- tional (ai) sitzen derzeit Tausende“ politische Ge fangene m iramschen Ge fängmssen. Genauere Zah- len nennt die Gefangenen- hilfsorganisation nicht, weit häufig politische Häftlinge unter anderen Vorwänden inhaftiert werden. Seit Anfang des Jahres smd 25 im Iran vollstreckte Todesurteile dokumentiert. Doch die Dunkelziffer ist laut ai „sehr hoch“. Von fai. ren Gerichtsverfahren könne nicht gesprochenwerden, die Straftatsbestände seien sehr vage. Laut ai haben in den letz- ten Jahren auch Körperstra fen zugenommen Dazu ge hören. Amputationen . im Falle von schwerem Pieb- » stahl, Steinigungen von Frauen bei Ehebruch und.4 AuspeitschungenbeiVentö.. Ben gegen le islamische Kleiderordnung. Vielfach werden diCS Strafen auch in Geldstrafen umgewandelt Zahlen darüber existieren nicht. Konkretere Angaben wer- den von dem UN-Sonderbe- richterstatter für Menschen- rechtsverletzungen im Iran erwarte5 Der KanadierMau- nce Danhy Copithorne hielt sich Anfang des Monats in der Islamischen Republik auf Seinen Bencht erwartet auch die iranische Führung mit Spannung. Iranische Me- dien fordern, eine weitere Kooperation mitder UNO in Sachen Menscbenrechtsfra- gen davon abhängig zu Ina-;, chen, daß der Bencht „posi 1 tiv“austalle taud > 0 0 0 fl U I C o ‘ia Kritischa IwIcg mIt einem Mikder EU fordert von Iran Verurteilung des Tenorismus. taz liegt Haftbefehl gegen Geheimdienstminister vor . t 1