Aadel Collection
Iran threatens Bonn because of Carrell Show
• 712, War drohtluSn wegen darelis SJiw Schließung des Goethe -Instituts undAusweisung von Diplomaten wegen Fernsd,satire / „Weitreichende kulturelle, wirtschaftliche und polltische Maßnahmen“ angekündigt / Irakische Botschaft jubiliert / Rudi Carell entschuldigt sich / Demo vor BRD-Botschaft in Teheran Berlin (taz) —Rudi Carell hat es mit seiner satirischen Sonntag- abend-Sendung „Rudis Tages- show“ geschafft, die bundes- deutsch-iranischen Beziehungen in eine ernsthafte Krise zu stür- zen. Einen Tag nach der Auswei- sung zweier ranghoberAngehöri- ger der BRD-Botschaft in Tehe- ran wurde nun gleich das gesamte Goethe-Institut am Ort von den iranischen Behörden geschlossen —zuständig fürdiedeutsche Kul- turarbeit im Ausland und somit offenbar mitverantwortlich ge- macht für die mangelnde Sittlich- keit in Carells Darbietungen. An; stoß der Kritik war eine Fümmon- tage in der Tagesshow, die sugge- rierte, daß Ayatollah Khomeini persönlich die Konfiszierung an- züglicher, von seiner Gesetzge- bung her verbotener lUeidungs- stücke überwachte und dem gan- zen Akt obendrein noch die gehö- rige religiöse Weihe verpaßte.. Nicht nur Khomeini, auch die ‚Ja- lamische Revolution “ sowie „die Muslime der Welt “ seien pau- schal beleidigt worden, schrieb die iranische Nachrichtenagentur Irna. Rudi Carell bat sich gestern entschuldigt: Wenn mein Gag miL dem Ayatoliah Khomeini im Iran Verärgerung verursacht, hat, bedaure ich das sehr und möchte mich beim iranischen Volk ent- schuldigen.“ In einer Presseer- klärung bedauerte auch das Aus- wärtige Amt, daß die iranische Regierung sich von dem Fernseh- spot so betroffen zeige, verwies jedoch auf die Pressefreiheit in der BRD. Staatsminister Mölle- mann hatte bereits am Dienstag mit dem iranischen Botschafter ein längeres Gespräch geführt, und Aherspräsident Willy Brandt meinte bei der gestrigen Eröff- nung des Bundestages, daß es ihm leidtue, wenn hierdie Geflihlean- derer Völker verletzt worden sei- en. hans Ministerpräsident Mu- savi griff nach einer Kabinettssit- zung in Teheran gegenüber der Presse tief in die Kiste deutscher Zeitgeschichte: „Ein feindseliger Akt “ sei.dip Sendung, sie entspre- che im ü n der „rassistischen und ‘“ schen Politik Bonns“. chIießung des Goethe-Institufk‘ ei nein Beispiel dafür“, was deriran unternehmen werde. Man sei nuü gezwungen, ..weitreichende kulturelle; Irin- sduftIk he und politische Maß- nahmen zu ergreifen“. Mehrere huiidert Skidenten demonstrier- ten gestern rings um die Vertre- tung und forderten Abbruch der diplomatischen und wirtschaft- lichen Beziehungen mit Bonn. • ! 1 1 . 1 Soiie lR und politischen Einfluß konnte fti di Corel! mit sei- ner Tagesshow noch nie verbuchen r 0 oDownload Attachments: